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Über mich
Menschlichkeit, Gelassenheit, Hilfsbereitschaft, Gerechtigkeit und Handwerk –
Seppenbauer ist viel mehr als nur ein Handwerksbetrieb und Holzhandel. Hier werden
Werte gelebt, die in Zeiten von Onlineshops und ständigem Stress längst vergessen
scheinen. Was Seppenbauer Waldkirchen so besonders macht, lest ihr im Interview:
Seppenbauer – das klingt erst einmal nach einem Landwirt. Wer verbirgt sich
hinter diesem Namen?
Ich bin Sebastian Gründinger und war als kleiner Bub tatsächlich von der Landwirtschaft
angetan. Tiere und Anbau interessierten mich weniger. Was mich begeisterte, waren die
großen Maschinen. Schon als Kind bin ich auf meinem Tretbulldog übers Grundstück
gefahren und hab geschrien: „Ich bin der Seppenbauer.“
Wann entstand die Idee, dich selbstständig zu machen?
Diesen Wunsch hatte ich bereits als Jugendlicher. Aus dem Tretbulldog wurden größere
Gefährte. Noch heute liebe ich Traktoren, Stapler, Bagger und Co. Zu meiner Begeisterung
für Arbeitsfahrzeuge gesellte sich schon in sehr jungen Jahren die Liebe zur Heimat. Für
mich war immer klar, dass ich zu Hause bleiben möchte. Ich hab mir immer gewünscht auf
der Wiese neben dem Garten meiner Eltern ein Haus zu bauen und direkt daneben meine
Firma zu eröffnen. Ich liebe es, an einem Platz zu arbeiten und zu leben, so für meine
Kunden bestens erreichbar und trotzdem immer in der Nähe meiner Familie zu sein. Wenn
ich heute mit meiner Lebensgefährtin und meinen beiden Buben gemeinsam Mittagesse,
weiß ich ganz genau, warum ich mich so entschieden habe.
Zuerst hast du aber eine Ausbildung gemacht.
Richtig, ich bin gelernter Zerspannungsmechaniker, Fachrichtung Dreher und Fräser. Nach
der Ausbildung habe ich sofort die Meisterschule angehängt. Ich war damals in zwei
metallverarbeitenden Firmen beschäftigt und möchte diese Zeit auch nicht missen, weil ich
dabei viel gelernt habe und erste Erfahrungen sammeln konnte. Trotzdem merkte ich
schnell, dass das reine Abarbeiten von Aufträgen und das ständige an der Maschine Stehen
mich auf Dauer zermürben würden. Ich brauche den Kontakt zu den Kunden, will deren
Herausforderungen kennen und gemeinsam Lösungen entwickeln.
Zunächst wollte Sebastian im Metall verarbeitendem Bereich tätig werden und startete mit
einer eigenen Schmuckkollektion.
Und dann hast du dich selbstständig gemacht?
Fast. Am Anfang hat mir der Mut gefehlt. Ich habe mir nebenbei ein zweites Standbein
aufgebaut und noch Teilzeit als Angestellter gearbeitet. Der Plan war, dass ich mich in der
Metallverarbeitung selbstständig mache. Ich hatte mir sogar schon eine Drehmaschine
gekauft. Um versichert und finanziell abgesichert zu sein, habe ich eine Anstellung in der
Holzverarbeitung angenommen. Und hier habe ich meine große Leidenschaft entdeckt. Holz
ist einfach so ein lebendiger, warmer Werkstoff – ganz anders als Metall. Holz arbeitet, jedes
Stück ist anders, es ist vielfältig einsetzbar und ganz unterschiedlich zu verarbeiten. Nun war
zu meiner Liebe zu großen Gefährten und zur Heimat auch noch die Begeisterung fürs Holz
dazugekommen. Und so entstand „Seppenbauer – dein Fachmann rund ums Holz“.
Du kennst beides: Ein klassisches Angestelltenverhältnis und die Selbstständigkeit.
Was sind für dich die bedeutendsten Unterschiede?
In einem Betrieb sieht man die eigene Arbeit oft nicht. Ich war einer von vielen, der nur
wenige Arbeitsschritte vom Gesamtwerk erledigt hat. Nun aber führe ich meine Aufträge von
der Anfrage über die Planung und Umsetzung bis zur Nachbetreuung durch. Für mich gibt es
nichts Schöneres, als abends mein eigenes Werk zu sehen und jeden Kunden persönlich zu
kennen.
Was hast du auf dem Markt vermisst, das du mit Seppenbauer nun anbietest?
Ganz ehrlich? Es ist weder ein Produkt noch eine Dienstleistung – ich kann nicht mehr oder
weniger als meine Mitbewerber. Was ich vermisst habe, sind Menschlichkeit und
Gelassenheit. Meine Kunden bekommen ihre Holzlatten zurechtgeschnitten, damit sie in den
Kofferraum passen. Für Kinder habe ich immer ein Glas Limo zur Hand. Mit dem Stapler
kann ich Palletten auflegen. Die Ladungssicherung ist mir ein großes Anliegen. Und das alles
ganz selbstverständlich ohne Aufpreis. Menschlichkeit darf nichts kosten!
Ich war neulich mit meiner Familie in einem Lokal. Wir wollten für unseren Kleinen nur einen
leeren Teller und eine Gabel, damit er von meiner Portion etwas haben kann. Das nennt sich
Räuberteller und kostet in besagtem Restaurant tatsächlich 2,50 Euro. Geld für einen leeren
Teller zu verlangen – so etwas wird es bei mir nie geben.
Genau so wichtig wie die Menschlichkeit ist mir die Gelassenheit. Meine Kunden dürfen sich
umschauen, beraten lassen und wenn das Richtige nicht dabei ist, auch wieder gehen -
wenn mir kaufende Kunden auch lieber sind. (lacht) Ich nehme mir gerne Zeit für einen
Ratsch und für eine ausführliche Beratung.
Heute ist Seppenbauer der Fachmann rund ums Holz. Besonderen Wert legt er
auf persönliche Beratung. Dafür nimmt er sich auch gerne Zeit.
Was war dein schönstes Kundenerlebnis?
Da gibt es viele. Meine aller erste Kundin ist mittlerweile Stammkundin. Sie ist eine ältere
Dame, die oft nur einen Handlanger braucht und immer sehr dankbar für meine Arbeit ist.
Neulich hat sie mich angerufen, weil sie eine Frage zu einer Arbeit am Haus hatte. Ich hab
sie beraten und konnte ihr weiterhelfen. Sie wollte dann eine Rechnung für das Telefonat. Ich
hab mich geweigert für eine simple Antwort Geld zu nehmen und sie konnte das gar nicht
glauben. Wenn ich zu dieser Kundin komme, ist das für mich wie ein Besuch bei Oma.
Manchmal will sie sich einfach ein bisschen unterhalten.
Unvergesslich bleibt für mich auch die Gartengestaltung bei einem älteren Ehepaar. Die
Beiden haben mich eingeladen, abends zum Essen zu bleiben und gefühlt 100
Gemüsesorten aus ihrem eigenen Beet geerntet, mit denen sie die beste Suppe gekocht
haben, die ich je gegessen habe. Als ich die Rechnung vorbeigebracht habe, haben sie
ganz
schüchtern gefragt: „Dürfen wir dich wieder anrufen, wenn wir was brauchen?“ Solche
Momente sind mit keinem Geld der Welt zu bezahlen.
Wo siehst du Seppenbauer in 10 Jahren?
Ich hoffe, dass ich dann schon ab und zu meinem Großen in der Firma zusehen kann.
Während der Kleine bisher wenig Interesse zeigt, kann es der Ältere kaum erwarten, in
meine Fußstapfen zu treten.
Vita:
2008 bis 2015: Ausbildung zum Zerspannungsmechaniker Fachrichtung Dreher und
Fräser
2015: Meisterprüfung
2015: Firmengründung
2018: Erste Erweiterung: Schaffung einer größeren Lagerfläche und Erweiterung
des Holzsortiments
2020: Eröffnung des Ladengeschäfts
2023: Anmietung eines externen Lagers